Glosse

Seit Oktober 2007 schreibe ich für die Main-Post die Glosse "Gotthold & Eustach" und beleuchte dabei verschiedenste, meistens ganz aktuelle Themen, mit der ganz besonderen Sichtweise von Gotthold und Eustach. Die Glosse erscheint alle zwei Wochen jeweils am Dienstag in der Bad Neustädter Ausgabe der Main-Post. Besucher unserer Internet-Seite können alle Glossen nachlesen.


Geld regiert die Welt Hochdeutsch

(02.01.2018)
 

Prosit Neujahr! Habt ihr gut begonnen? Bis auf mein übliches Räuschchen ist es bei mir ganz gut gegangen. Gefragt habe ich mich gestern, als ich dem Gotthold Neujahr gewünscht habe, ob die Kinder heutzutage an Neujahr wohl auch noch zu ihrer Verwandtschaft gehen, um ein gutes neues Jahr zu wünschen. Natürlich nicht ohne Hintergedanken, denn gleich darauf ist ein finanzielles „Neujöhrle“ von Oma, Opa, Tante oder Onkel herübergewandert. Heute schreibt man seine Grüße vielleicht schon per WhatsApp und die Beglückwünschten überweisen aufs Konto. Ich weiß es nicht. Es ist einfach eine andere Zeit und wir sind alle gespannt, was wir in diesem neuen Jahr wieder alles an schlimmen Sachen erfahren werden. Über das Geld und reiche Leute zum Beispiel. So wie im vergangenen Jahr, als ich über die Meldung erschrocken bin, wie himmelschreiend ungerecht das Geld auf der Welt verteilt ist. Die acht (!) reichsten Menschen - alles Männer - haben so viel Geld wie die andere Hälfte aller Menschen zusammen! das reichste Prozent der Menschheit hat demnach mehr als der ganze Rest. Unglaublich, oder? Wenn man sich die ganzen Schauermärchen über Jahresgehälter von Konzernbossen, Millionenabfindungen, Ablösesummen beim Fußball usw. zu Gemüte führt, kommt einem eh‘ regelmäßig das kalte Grausen und man bald die Faust in der Tasche. Rührend und schön dagegen die folgende Geschichte. Eine arme alte Frau hatte in ihrer Not kurz vor Weihnachten einen Brief mit einer dringenden Bitte in den Himmel an den lieben Gott geschrieben. Man solle ihr doch bitteschön 100 Euro schicken, damit sie sich zu Weihnachten wenigstens ein paar ihrer wenigen Wünsche erfüllen könnte. Irgendwie ist der Brief der Frau beim Finanzamt gelandet. Die Kolleginnen und Kollegen dort waren gerührt und gleichzeitig berührt von der Armut und Glaubenseinfalt der Frau und haben gesammelt. 70 Euro sind dabei zusammengekommen und mit herzlichen Grüßen vom lieben Gott hat man der Frau das Geld geschickt. Sie hat sich riesig gefreut über die freundlichen Zeilen und das Geld und gleich wieder einen Brief an den Himmel geschrieben. „Voller Freude habe ich das Geld erhalten. Danke vielmals und bitte darum, in Zukunft das Geld direkt an mich zu schicken und nicht durch das Finanzamt übermitteln zu lassen, denn die Spitzbuben dort haben gleich 30 Euro Steuern einbehalten!“ In diesem Sinne wünsche ich euch ein glückseliges neues Jahr. Servus, der Eustach.

 

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