Glosse

Seit Oktober 2007 schreibe ich für die Main-Post die Glosse "Gotthold & Eustach" und beleuchte dabei verschiedenste, meistens ganz aktuelle Themen, mit der ganz besonderen Sichtweise von Gotthold und Eustach. Die Glosse erscheint alle zwei Wochen jeweils am Dienstag in der Bad Neustädter Ausgabe der Main-Post. Besucher unserer Internet-Seite können alle Glossen nachlesen.


Guude Vorsätz Mundart

(05.01.2016)
 

Prost Neujohr! Ich wünsch euch allen a glückseligs neu‘s Johr. Und? Wie sieht’s aus mit die guude Vorsätz? Alles noch im grüne Bereich? Vill Leut hömm sich für 2016 jo vuurgenomme, nix merr so vill oon Computer zu setze. Haut’s hie odder woor merr oo die erschte vier Dooch voss neu Johr aach scho widder stundenlang oo die Kiste gsetzt? Intressant: Woos iss nooch neueste Untersuchunge die Frooch, off die heutzudooch n meiste gelooche würrd? „Liebst du mich noch?“ Könnt gsei, isses owwer nedd. Doss woor früher, heut iss Computer! Die Frooch, off die heut weltweit am meiste gelooche würrd, iss: „Ich habe die Lizenzvereinbarungen gelesen und bin damit einverstanden.“ Iss jo ächendlich goor kee Frooch, sondern die Aufforderung zu a Bestätigung. Und landauf, landab würrd gelooche, däss sich die Balke biege, indem fast ömmer „Ja“ oogegliggt würrd, obwohl kee Sau in die berühmt-berüchtigte Lizenzvereinbarunge neiguggt. Und domit eröffnet sich für unnern ömmer noch gut gläubige, katholisch geprägte Landstrich a neue Sünd, die gebeicht weer konn. Merr konn sich bildlich schöö vuurgstell, wie Heerscharen vo Leut naufn Kreuzberg pilgern und reumütig kleinlaut im Beichtstuhl dem scho a wenig betagte Pater eröffnen: „Ich habe im Computer die Lizenzvereinbarungen nicht gelesen, aber mit der Maus trotzdem auf „Ja“ geklickt. Mein Jesus Barmherzigkeit.“ Und nedd auszuschlisse, däss der Pater erscht amoll verwirrt zurück fräächt: „Entschuldigung, mein Sohn, aber was sind Lizenzvereinbarungen und was heißt „Klicken mit einer Maus“?!“ Der orm Sünder klärt auf und empfängt sei Buße, bei dem scho ältere Pater überraschend modern: „Du gehst ins Internet, wählst Youtube und schaust dir zehnmal das Video „Helene Fischer singt Weihnachtslieder“ an!“. Doss setzt! Do lieber wie süsst a Gsätzle Roosegraanz gebadd und dann ins Klössder zwee Moß Bier getrunke. Owwer so senn die Zeit heut halt nuu amoll. Dozu passend hobb ich neulich die schöö, modern Lebensweisheit geleese: „Mit einer Frau zu diskutieren, ist wie Software-Lizenzvereinbarungen lesen. Man versteht sie nicht und stimmt am Ende einfach zu.“ Ja, bei die Frauen iss für uns Männer aach 2016 widder Vorsicht geboode, denn: „Sie finden ihre Haarspange nicht, wissen aber genau, was du vor sechs Wochen um 16.32 Uhr gesagt hast!“ Servus, der Eustach.

 

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