Glosse

Seit Oktober 2007 schreibe ich für die Main-Post die Glosse "Gotthold & Eustach" und beleuchte dabei verschiedenste, meistens ganz aktuelle Themen, mit der ganz besonderen Sichtweise von Gotthold und Eustach. Die Glosse erscheint alle zwei Wochen jeweils am Dienstag in der Bad Neustädter Ausgabe der Main-Post. Besucher unserer Internet-Seite können alle Glossen nachlesen.


Fränkische Piloten Hochdeutsch

(05.09.2017)
 

So, 5. September, so langsam aber sicher dürfen wir uns darauf einstellen, dass die Ferien- und Urlaubszeit wieder vorbei ist. Ja, auch die Kinder und vor allem die Lehrer. Wie hat der Gotthold neulich gesagt: „Es gibt zwei gewichtige Gründe, Lehrer zu werden: August und September!“ Da ist etwas dran. Aber es sei ihnen gegönnt. Der Urlaub! Das ganze Jahr freut man sich darauf und bis man sich versieht, ist er schon wieder vorbei. Meine Frau und ich, wir haben uns heuer auch einmal etwas gegönnt. Wir sind geflogen! Mallorca! Prima! Früher jahrelang nur Bayerischer Wald. Immer das gleiche Dorf, immer die gleiche Pension, immer mit derselben Frau. Am Anfang war auch der Gotthold mit seiner dabei. Und was haben wir da für Dinger gedreht! Im ersten Jahr ist der Gotthold mit seinem Auto rückwärts den Großen Arber hinaufgefahren. Rückwärts! Oben haben alle gefragt, warum er rückwärts heraufgefahren ist. „Der Wirt hat gesagt, dass man oben nicht wenden kann.“, war seine Begründung. Er ist dann aber auch wieder rückwärts hinunter gefahren. „Warum denn das?, habe ich gefragt. „Der Wirt hat gelogen. Man konnte oben doch wenden!“ So blöd war der! Das gibt es beim Fliegen halt nicht! Lauter gescheite Leute! Der Pilot, die Stewardesse, alles vom Feinsten. Und reden können die! Der Pilot hat sich vor dem Rückflug über Lautsprecher gemeldet. Hochdeutsch in Vollendung, Bruder! „Guten Tag meine Damen und Herren. Mein Name ist Wolfgang Hansen und ich bin heute ihr Kapitän auf dem Flug nach Frankfurt.“ Sofort hat man gemerkt, dass die Leute beruhigt waren, weil sie sich gedacht haben: er kann gut reden, da kann er sicher auch gut fliegen. Du darfst als Pilot eines Passagierflugzeugs gar nicht anders sprechen. Stell dir einmal vor, ein Pilot meldet sich und sagt: „So, Grüß Gott. Do iss der Rudolf. Ich bin heut euer Bilood offn Waach nooch Frankfurt. Ich hobb die Streck‘ jetzt scho hunnertmoll browiert, eemol muss doch klapp!“ Da könntest du die Leute in diesem Flugzeug einmal sehen. „Ein fränkischer Pilot, oh Gott!“ Die fränkischen Piloten wären wahrscheinlich auch die, die unterwegs vergessen würden, den Lautsprecher auszuschalten. So eine halbe Stunde vor der Landung hören dann ca. 100 Leute: „Rudolf, noch ein Bier?“ Und der Rudolf: „Nix, fertig jetzt. Ich hobb mei Auto oon Flughafen stenn und muss noch hemm fohr!“ Servus, der Eustach.

 

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